12 Oktober, 2009

Der Gründer von The Art of Living mahnt die Ärzte, im Kampf gegen Abtreibung weiblicher Föten eine Vorreiterrolle einzunehmen

Bangalore, 12. September 2009: Bei einem zweitägigen nationalen Ärztekongress hat der Gründer von The Art of Living, Sri Sri Ravi Shankar, an die Teilnehmer appelliert, die gängige Praxis der selektiven Abtreibung weiblicher Föten zu bekämpfen. Thema der von The Art of Living gemeinsam mit dem Bevölkerungsfonds der UNO (UNFPA) und der indischen Ärztekammer organisierten Tagung war „Ärzte für Töchter: Glaube im Einsatz gegen Geschlechtsauswahl”. 70 führende Mediziner aus ganz Indien sowie hohe Beamte des Bevölkerungsfonds und Mitglieder der Ärztekammer arbeiteten einen Plan aus, der der vorgeburtlichen Geschlechtsauswahl ein Ende bereiten soll und mit dessen Hilfe Mädchen mehr gesellschaftliche Unterstützung erfahren können.

Anhaltende Geschlechtsdiskriminierung hat neben anderen Faktoren dazu geführt, dass sich die Sexualproportion bei Kindern von 0 – 6 Jahren dramatisch verschlechtert hat. Auf 1000 Jungen kommen in Indien mittlerweile nur noch 927 Mädchen (indische Volkszählung von 2001). Trotz laufender Bemühungen, der Geschlechtsauswahl Einhalt zu gebieten und trotz harter Gesetze gegen diese Praxis zeigen Einzelberichte, dass sie noch weitverbreitet ist.

„Gemäß den indischen Schriften wird die Tötung eines Mädchens mit der Tötung von 1000 Heiligen verglichen”, so Sri Sri Ravi Shankar in seiner Eröffnungsansprache. Er hob die Rolle der Ärzte bei der Abschaffung dieser Praxis hervor und fügte hinzu: „Für den einfachen Mann sind die Worte eines Arztes wie das Evangelium. Sie als Ärzte müssen überall die Botschaft verbreiten, dass die vorgeburtliche Geschlechtsauswahl aufhören muss. Es ist Ihre Aufgabe, noch mehr Ihrer Kollegen zu Mitstreitern zu machen und unter denjenigen ein Bewusstsein für diese Problematik zu wecken, die solche Abtreibungen des Geldes wegen durchführen.“

Die Bevollmächtigte des UNO-Bevölkerungsfonds, Ena Singh, sagte: „Die Volkszählung von 2001, die uns zuallererst die dramatische Veränderung der Sexualproportion vor Augen führte, hat die ganze Nation geschockt. Es wurde klar, wie stark die Diskriminierung der Frauen wirklich ist. Das ist traurig, denn alle Religionen, die dieses Land je hervorgebracht hat, lehren Toleranz, Respekt und Mitgefühl.“

The Art of Living engagiert sich in der Kampagne gegen Geschlechtsauswahl und Benachteiligung. 2005 veranstaltete The Art of Living die Konferenz: „Glaube im Einsatz gegen die Selektion von Föten – Indiens nie geborene Töchter“, an der Vertreter des Hinduismus, des Islams, der Sikh-Religion und des Jainismus teilnahmen, die sich gegen die vorgeburtliche Geschlechtsauswahl einsetzen. The Art of Living organisiert auch regelmäßig „Padyatras”, Märsche, um in der breiten Bevölkerung das Bewusstsein für diese Problematik zu wecken. Im Jahr 2007 fand ein solcher Marsch statt, der durch 17 Städte des Punjabs führte, einem der indischen Bundesstaaten, der am meisten betroffen ist (hier kommen 798 Mädchen auf 1000 Jungen). The Art of Living schult auch Jugendliche, aber vor allem Medizinstudenten, um sie für die Geschlechtsauswahl und die Diskriminierung zu sensibilisieren.

Der UNO-Bevölkerungsfonds hat die wichtige Rolle religiöser Organisationen betont beim Kampf gegen Abtreibung weiblicher Föten und im Kampf gegen die Gewalt gegen Frauen.